Ist es notwendig Senioren mit dem Computer vertraut zu machen?

Durch die Beherrschung der einfachsten Computergrundsätze wird es den Senioren möglich zu verstehen worüber die jüngeren Generationen reden. Allein die Bedienung der Ein- und Ausgabegeräte hilft ein Verständnis für Computer zu entwickeln und nachzuvollziehen wie alles in etwa zusammenspielt. [[vgl.] Carol Smith: Seniors Online: The benefits of computer usage in older generations, 2010]

Werden die Senioren nicht jetzt in die digitale Welt integriert, drohen sie vom Rest der (Online-)Gesellschaft ausgegrenzt zu werden. Können auch Senioren vor allem die neuen Kommunikationsmöglichkeiten nutzen, beschert ihnen das fundamentale soziale Verbesserungen und steigert die Lebensfreude.

1. Notwendigkeit

Zunehmend werden Dienstleistungen im Internet angeboten oder ins Internet ausgelagert. Herkömmliche Kanäle werden abgebaut und der Zugang zu Informationen und Dienstleistungen für Personen ohne Internetzugang und Computerkenntnis erschwert. Durch die Filialausdünnung sind Senioren unzumutbare Wege auferlegt. Auch die Einführung von kostenpflichtigen Hotline-Nummern für Beratungen oder Vertragsänderungen bringen Senioren zusätzliche Nachteile.

Online konkurrieren viele Händler aus allen Branchen miteinander. Senioren würden von dem Preiskampf und den möglichen Ersparnissen keine Kenntnis erlangen, wenn sie nicht Online nach den Produkten suchen können anstatt im Geschäft zum ausgezeichneten Preis kaufen zu müssen.

Die von der älteren Bevölkerung genutzten Medien wie Zeitungen, Radio und vor allem das Fernsehen sind immer stärker mit dem Internet vernetzt. Alle Sender bieten weiterführende Informationen und Streams auf ihren Internetseiten an und Zeitungen werden im Internet ständig aktualisiert angeboten.

Durch den demographischen Wandel wohnen Familienmitglieder häufig nicht mehr in unmittelbarer Nähe voneinander. Skype inkl. Videotelefonie und das Versenden von Instant-Messages ermöglicht es den Senioren flexiblere Wege der Kommunikation mit Verwandten und Freunden zu gehen und am sozialen Leben stärker teilzuhaben. Auch Bilder und Videos sind zunehmend nur noch digital verfügbar. Sie werden Online in sozialen Netzwerken eingestellt oder per Email ausgetauscht. Können Senioren diese Bilder aufrufen, so trägt dies zu einer sozialen Stärkung bei.

1.1 Homebanking

Das Homebanking ist für alle Banken bereits fester Bestandteil des Kerngeschäfts. Auf den Internetseiten lassen sich alle Bankgeschäfte von zu Hause aus tätigen. Das geht auch aus dem aktuellen „Bankstellenbericht 2008“ der Bundesbank hervor, der aufzeigt, dass die Ausdünnung des Filialnetzes in Deutschland seit Jahren fortschreitet. Waren es im Jahre 2000 etwa 68.000 Filialen aller Institute, existierten im Jahre 2008 nur noch knapp unter 40.000 Beratungsstellen. [[vgl.][Seite 8] Deutsche Bundesbank: Entwicklung des Bankfilialennetzes im Jahr 2008, 2009].

Im Bankensektor suchen Senioren nach wie vor den persönlichen Kontakt zu einem Mitarbeiter, welcher Sicherheit vermittelt und bei Fragen individuellere Antworten liefert als das Internet.

Die Motivation zur Nutzung des Homebankings könnte für Senioren, bei einem möglichen Wegfall der örtlichen Filiale, sogar zum Muss werden. Eine Busreise zum Einwerfen einer Überweisung ist unzumutbar. Darüber hinaus stellt die Einführung oder Anhebung von Gebühren für handschriftlich ausgefüllte Überweisungen eine weitere Motivation dar, sich mit dem Thema Homebanking auseinander zu setzen.

Durch die Filialausdünnung und die Gebühren für persönliche Dienstleistungen werden Senioren zukünftig gezwungen sein auch ihre Versicherungen Online zu besuchen, ähnlich wie bei Onlineportalen in den Bereichen der Telekommunikations-, Gas- und Stromanbieter. Eine Reise kann nur Online inklusive spezieller Rabatte gebucht werden und sogar Lebensmittel werden zunehmend im Internet angeboten.

2. Kompetenzstufen und -prioritäten

Senioren müssen zukünftig wissen was www & .de bedeutet. Für die Informationsbeschaffung und Nutzung von Dienstleistungen sind Senioren in Zukunft darauf angewiesen auf Internetseiten zugreifen zu können und navigieren zu lernen, dass schließt auch die Nutzung von Logins und Passwörtern ein. Darauf aufbauend das praxisnahe Erlernen von Fähigkeiten am Computer. Das dient dem Aufbau eines grundsätzlichen mentalen Modells wie ein Computer funktioniert. Als Basisfähigkeit könnte es dienen, eine Textverarbeitungssoftware zu erlernen, so wird die Hand-Augen-Koordination mit Tastatur und Maus geschult und die allgemeine Struktur von Software erlernt. Sowie darauf aufbauend übliche Aufgaben wie Bilder zu empfangen, betrachten und zu verwalten, Videos abzuspielen und CDs zu brennen.

Basierend auf den Fähigkeiten könnten für Senioren die erweiterte Kommunikation mit Skype und Instant-Messages erlernen. Video-Telefonie mit einer Webcam lässt Senioren am sozialen Leben teilhaben und ist flexibler einsetzbar als die herkömmliche Telefonie. So lassen sich Neuigkeiten austauschen und hinterlegen.

Informationen im Internet und besonders per Suchmaschine gefundene, müssen von den Senioren gefiltert werden. Dieses Verhalten muss erlernt werden, da es bei konventionellen Medien nicht von Nöten war. Im Internet hingegen müssen Senioren die Informationen hinterfragen und anzweifeln lernen. Es könnte nötig werden mehrere Quellen nachzulesen um sich ein eigenes Bild zu verschaffen.

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